Exkursion – Natzweiler-Struthof – 7.3.2018

Exkursion – Natzweiler-Struthof – 7.3.2018

Am 07.03.2018 besuchten die Klassen 9a, 9b, 10a, und jeweils zwei Schüler aus Klasse 11 und 12 das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass. Wir trafen uns morgens um 9.00 an der OEG Haltestelle Schriesheim Bahnhof. Von dort aus fuhren wir mit einem Reisebus in Begleitung von zwei Lehrern, Herr Puhl und Herr Jussli, los. Auf der Fahrt wurden uns sogenannte „Black-Boxen“ ausgeteilt, in denen einige Informationen über das Konzentrationslager enthalten waren, ebenso wurden wir in 3er und 4er Gruppen eingeteilt. In diesen Gruppen mussten wir uns im Konzentrationslager zusammen bewegen. Bevor wir im KZ-Lager angekommen sind, haben wir einen Stopp am Bahnhof Rothau eingelegt, an dem die verschleppten Personen ankamen und von dort aus weiter ins KZ gebracht wurden. In unserer Black-Box war ein Bild des Bahnhofs von früher enthalten und man konnte gut sehen, dass der Bahnhof noch wie früher aussah. Es war ein sehr komisches Gefühl an einem Ort zu stehen, an den Menschen verschleppt wurden. Daraufhin fuhren wir weiter zum Konzentrationslager.

Das Konzentrationslager liegt sehr abgelegen auf einem Berg. Es war von 1941 bis 1945 als Straf- und Arbeitslager in Betrieb. Als wir dann schließlich im Konzentrationslager angekommen waren und uns angemeldet hatten, sind wir ein Stück bergab gelaufen und haben die damalige Kommandantenvilla besichtigt, ein sehr großes Haus mit Pool im Garten, in dem damals große Feiern stattgefunden haben, während ein paar hundert Meter weiter die Häftlinge umgebracht wurden.

In unserer Black-Box konnten wir uns dazu einen Eindruck machen, wie der Alltag dieser Menschen war und ihr Tagesbedarf von Lebensmitteln aufgebaut war. In dem KZ-Lager konnten wir uns außerdem z.B. den Verbrennungsofen, in dem die Menschen teilweise lebendig verbrannt wurden, ansehen, ebenso den Galgen oder den Prügelbock.

Nachdem dann die Stunde vorbei war, haben wir uns noch einmal alle gemeinsam neben den Galgen gestellt und einen Text angehört, den ein Mitschüler vorlas, wie ein 17-jähriger Pole, ein Häftling des KZs umgebracht wurde. Aus diesem Text konnte man sich erschließen, dass der Galgen ein sehr grausamer Tod war, da manche Menschen bis zu 45 Minuten an dem Galgen hingen. Zusätzlich liefen wir durch das Museum des KZs, in dem wir uns noch mehrere Bilder zu dem Aufbau des Konzentrationslagers von damals ansehen konnten und wie die Häftlinge damals aussahen, z.B. ihre Kleidung.

Nachdem wir im Konzentrationslager dann fertig waren, liefen wir noch ein paar hundert Meter runter und betrachteten die Gaskammer, die damals in diesem doch eher kleineren KZ nicht als Massenermordung genutzt wurde, sondern hauptsächlich für medizinische Wissenschaften. Zum Ende des Besuchs im KZ gedachten wir den ermordeten Menschen mit einer Schweigeminute.

Es war ein unvorstellbares Gefühl, an einem Ort zu sein, an dem mehr als 20.000 Menschen wegen verschiedenen Ursachen ums Leben gekommen sind, zu stehen. Es war ein schlimmer Gedanke, sich klar zu machen, was damals in ganz Europa, teilweise auf noch grausamere Art, geschah.

Auf der Rückfahrt sind wir dann noch nach Straßburg gefahren und hatten dort eineinhalb Stunden Zeit, um uns die Stadt und das prachtvolle Münster anzuschauen. Hier konnten wir unsere Stimmung ein wenig aufmuntern und die beeindruckenden, aber auch erschreckenden Bilder zu verarbeiten.

Diese Exkursion war sehr spannend und lehrreich, da man sich vor Augen führen konnte, wie so ein KZ aufgebaut ist und wie schlimm es damals den Menschen wirklich ergangen ist.

geschr. von Elisabeth Martini

 

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