JÜDISCHES SCHRIESHEIM 19. MÄRZ
Am Dienstag, den 19. März, ging es für einige Schüler der Oberstufe auf Erkundungstour durch die jüdische Vergangenheit Schriesheims.
Beginnend im städtischen Rathaus, erzählte der Tourguide Prof. Dr. Joachim Maier den Interessierten über die Schicksale zahlreicher Schriesheimer jüdischer Abstammung und zeigte ihnen Habseligkeiten wie einen Gebetsschal und weitere jüdisch-religiöse Ausstellungsstücke.
Danach wurden Stolpersteine, welche als Gedenken an die Opfer der jüdischen Verfolgung in der NS-Zeit dienen, in den verschiedensten Ecken der Schriesheimer Altstadt besucht. So erfuhren die Schüler über die tragischen Schicksale von zum Beispiel: Theo Oppenheimer, Michael Eppsteiner oder auch Karl Heinz Klausmann.
Letzterer wuchs zunächst bei Adoptiveltern auf, bis er schließlich während seiner Lehrer 1939 einen „Ariernachweis“ erbringen sollte. Als er in diesem Zuge als „Volljude“ ausgewiesen wurde, musste er sich zunächst verstecken, bevor er schließlich nach Frankreich floh und sich der Résistance anschloss, um gegen den Nationalsozialismus zu kämpfen. Am 14. April 1945 ist Klausmann bei Castillon gefallen. Er wird bis heute als großer Widerstandskämpfer angesehen.
Begleitet von weiteren Erzählungen des überaus kompetenten Herr Maier, führte die Tour schlussendlich an der ehemaligen Synagoge in Schriesheim, die während der NS-Zeit mehrfach verwüstet wurde, und heute noch an die Gräueltaten der Schriesheimer Nationalsozialisten erinnert. Dieser historische Einblick eröffnete den Schülern neue Perspektiven auf die Verbrechen des NS-Regimes und sensibilisierte sie dafür, die Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse aufrecht zu erhalten.
Bericht: Mirko, Noah, Max, Philip